Sterben ist Lebenszeit

Fotoquelle: BuschFunk Berlin

Liedermacher und Sänger Gerhard Schöne

20 Jahre Stephanus-Hospizdienst

Der Stephanus-Hospizdienst kann in diesem Jahr auf sein 20-jähriges Bestehen schauen. Aus diesem Anlass laden Mitarbeitende und Ehrenamtliche zu einem Fest am 30. August 2019 nach Berlin-Weißensee ein. Der bekannte Liedermacher Gerhard Schöne wird in der Friedenskirche ein Konzert geben.

Hervorgegangen ist der Hospizdienst aus einer Initiative von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Diakoniewerks Niederschönhausen im Nordosten Berlins. Sie gründeten zunächst einen Förderverein, um die Startphase finanzieren zu können. So wurden damalige Koordinatoren aus Mitteln des Fördervereins auf Honorarbasis bezahlt. „Schon damals gab es viel zu wenige ausgebildete Helferinnen und Helfer, um sterbende Menschen zu begleiten“, erinnert sich André Krell, seinerzeit Leiter der Einrichtung Diakoniewerk Niederschönhausen. Viele Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der Pflegeeinrichtung litten an Überforderung und waren frustriert, weil sie den Sterbenden nicht genügend Zeit widmen konnten.

Die Gründung des Hospizdienstes verbesserte dann die Situation sterbender Menschen in der Region erheblich. Heute begleiten 150 ehrenamtliche Helferinnen und Helfer sterbende Menschen und deren Angehörige, nicht nur in Pflegeeinrichtungen, sondern auch in Krankenhäusern, in Wohneinrichtungen für Menschen mit Behinderungen sowie in der Häuslichkeit.

„Neben den Schulungskursen für unsere ehrenamtlichen Lebens- und Sterbebegleiter, schulen wir mittlerweile auch Pflegeteams und bieten ‚Letzte Hilfe Kurse‘ für die Bevölkerung an“, berichtet André Krell. Darüber hinaus begleitet der Kinderhospizdienst der Stephanus-Stiftung viele Familien mit einem lebensverkürzt erkranktem Kind oder einem Elternteil. Dieser Arbeit wird sich der Stephanus-Hospizdienst in der nächsten Zeit besonders widmen. Dank einer Projektförderung durch die „Aktion Mensch“ können nun Pädagoginnen und Pädagogen in Kitas und Schulen entsprechend geschult werden.

„Was ich mir wünsche, ist eine Regelfinanzierung für unsere Trauerangebote“, sagt André Krell. Gerade der Umgang mit Trauer sei in unserer Gesellschaft ungeübt und tabuisiert. Dabei erschließe die Hospizarbeit vielen Betroffenen positiven Möglichkeiten, die solche Trauerprozesse bieten.

Der Stephanus-Hospizdienst ist ein ambulanter Hospiz- und palliativer Beratungsdienst. Er unterstützt Menschen in ihrer vertrauten Umgebung - in ganz Berlin und auch in Bad Freienwalde und Umgebung. Das Ziel ist, sterbenden Menschen ein weitestgehend schmerzfreies, selbstbestimmtes Leben bis zuletzt zu ermöglichen und damit ihre Würde und Lebensqualität zu bewahren. So ist Hospizarbeit Teil eines ganzheitlichen palliativen Konzeptes: Mit seiner Tätigkeit ergänzt der Stephanus-Hospizdienst die Arbeit von (Palliative Care-) Ärzten und Pflegediensten, die spezialisierte, ambulante und palliative Versorgung (SAPV) anbieten. Im Mittelpunkt stehen immer der sterbende Mensch und die ihm Nahestehenden.

Martin Jeutner
Leiter Stabsstelle Unternehmenskommunikation

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