Ein Handbuch Produktentwicklung

Elisabeth Schaper

Elisabeth Schaper

Praxisnahe Denkanstöße und einfach umsetzbare Methoden

 

Interview zur Projektarbeit „Produktentwicklungsprozesse“

Elisabeth Schaper (29) ist studierte Oecotrophologin und Absolventin des Masterstudiengangs „Organic Business and Marketing“. Im Rahmen der On Purpose Gemeinschaft in Berlin unterstützte sie die Stephanus-Stiftung im ersten Halbjahr in der Stabsstelle Unternehmensentwicklung und erarbeitete ein Handbuch, wie die „Produktentwicklungsprozesse“ bei Stephanus künftig klar strukturiert werden können.
Martin Jeutner führte mit ihr nachfolgendes Interview:

Frau Schaper, was war Ihre Aufgabe in Ihrer Zeit bei Stephanus?

Ich sollte herausfinden, wie Produktentwicklungen „draußen“, also bei anderen Unternehmen, bestenfalls angegangen werden und inwieweit Stephanus schon Aspekte solcher Prozesse aufgreift. Als Endprodukt sollte es ein Handbuch für Mitarbeitende geben, die mit Produktentwicklungen zu tun haben.

Wie sind Sie an das Projekt herangegangen?

Zunächst Literaturrecherche: Wie funktioniert Produktentwicklung, welche Ansätze gibt es (Klassisch vs. Design Thinking) dafür und wie es andere Firmen erfolgreich machen. Dazu interviewte ich auch externe Experten. Für die Situationsanalyse innerhalb der Stephanus-Stiftung führte ich auch hier Interviews. Diesmal mit Mitarbeitenden, die Produkte und Dienstleistungen entwickeln. Aus Theorie und Situationsanalyse habe ich dann den Prozess für künftige Produktentwicklungen erarbeitet und hilfreiche Methoden gesammelt, die dabei helfen, diesen Prozess durchzuarbeiten.

Mit welchen Bereichen hatten Sie dabei Kontakt?

Mit dem neu gegründeten Inklusionsunternehmen „Alles Service“, der Stephanus Services GmbH, den Stephanus-Werkstätten, der Personalentwicklung, Wohnen und Pflege, Qualitätsmanagement, der Unternehmenskommunikation und immer wieder auch mit dem Vorstandsbereich, um die übergeordnete Perspektive nicht zu verlieren.

Was wird in diesen Bereichen bereits gemacht?

Das ist sehr divers! In manchen Bereichen gibt es Marktanalysen, definierte Prozesse und klare Vorgaben. Andere Bereiche sind flexibler in der Ausgestaltung oder agieren mehr nach der „Versuch und Irrtum“-Methodik. Was mich jedoch sehr begeistert hat: Ideen gibt es unendlich viele bei Stephanus! Egal mit wem ich mich ausgetauscht habe, in jedem Bereich gibt es engagierte Mitarbeitende, welche immer wieder den Status Quo infrage stellen, die sich mit anderen zusammentun und in Eigeninitiative tolle Ergebnisse produzieren; egal ob Konzept, Dienstleistung oder physisches Produkt.

Was geben Sie uns mit? Was sind Ihre Empfehlungen?

Der Prozess, den ich entwickelt habe, bringt die Theorie und den Stand von Stephanus zusammen. Er führt von Vorüberlegungen, über Situations-, Zielgruppen-, Markt- und Stephanus-Analyse, der Findung von innovativen Ideen und Partnern bis schließlich zur langfristigen strategischen Ausrichtung durch die Phasen einer Produktentwicklung. Nicht jeder Einzelschritt mag für jeden Bereich relevant sein. Für jeden aber ist etwas dabei. Mein Ziel war es, in einem Handbuch praxisnahe Denkanstöße und einfach umsetzbare Methoden zusammenzubringen, die sich in die tägliche Arbeit einbinden lassen. Einige dieser Schritte, z.B. eine Marktanalyse, werden mitunter schon bei Fördermittelanträgen verlangt. Mit dem Handbuch erweitern Sie so Ihre Methodenkompetenz enorm.

Was sollten wir angehen und auf den Weg bringen?

Meine Wahrnehmung durch die Interviews: Innerhalb eines Bereiches sind die Teams gut organisiert und aufgestellt. Im täglichen Arbeitsgeschäft verliert sich jedoch leider der Blick über den eigenen Tellerrand hinaus. Dadurch entgehen Chancen der gemeinsamen Zusammenarbeit, um ein Produkt oder eine Dienstleistung noch besser machen zu können.

Bei Stephanus gibt es eine enorme fachliche Expertise. Diese könnte sehr viel gewinnbringender genutzt werden. Zum Beispiel durch etablierte Austauschrunden oder Newsletter zum Thema „Was entwickelt unser Bereich gerade Neues“. Ein mir oft begegneter Wunsch war der nach einer Fokusgruppe zum Thema Produktentwicklungen. Diese könnte bei Fragen kontaktiert werden, Produktentwicklungsprozesse begleiten und Initiativen unterschiedlicher Bereiche bündeln. Stellen Sie es sich vor wie ein Inkubator für (interdisziplinäre) Produktentwicklungen im diakonischen Bereich – das wäre ein innovatives Alleinstellungsmerkmal.

Zur Person

Nach Auslandserfahrungen in Paraguay und Neuseeland arbeitete Elisabeth Schaper im Marketing beim Kochbox-Anbieter HelloFresh. Dort war sie zuständig für kundenbezogene Printprodukte, erstellte Lieferantenportraits, war Ansprechpartnerin für alle ernährungswissenschaftlichen Fragestellungen und betreute den Unternehmensblog. Durch den Wunsch ihre (Lebens-)Zeit sinnhafter zu nutzen, wurde sie Teil der On Purpose Gemeinschaft in Berlin (https://onpurpose.org/de/) und erarbeitete sechs Monate für die Stephanus-Stiftung.

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