Mit Hilfe eines Baggers wurde eine kaskadenartige Landschaft aus fünf Teichen, kleinen Inseln und Dämmen angelegt, in der sich bald Teichmolche, Kammmolche, Libellen und Rotbauchunken wohlfühlen können. Dank der dichten Mergel- und Tonschicht an dieser Stelle kann sich das Regenwasser dort gut halten und versickert kaum.
„Gerade in Zeiten großer Trockenheit in unserer Region sind solche Biotope sehr wichtig, um seltene Arten zu bewahren“, sagt Schulförster Joachim Lange. Kleingewässer dieser Art sind als Wanderungs-Trittsteine für Amphibien, wassergebundene Insekten und andere Arten wichtige Strukturelemente. Außerdem wird in diesem Bereich auch das Mikroklima durch eine Erhöhung der Luftfeuchtigkeit verbessert.
Nahrungsquelle für Insekten und Vögel
Im Umfeld des neuen Feuchtgebietes haben Jugendliche der inklusiven Waldhofschule auch eine Wildblumenwiese angelegt. Sie bietet vielen Insekten und Vogelarten Schutz und Nahrung. Im kommenden Herbst ist auf dem Areal auch die Pflanzung einer Streuobstwiese vorgesehen. Birnen- und Wildobstbäume, Mirabellen- und Apfelbäume sollen verhindern, dass sich dieses Gebiet wieder in einen Wald verwandelt.
„Nachhaltigkeit und Inklusion gehören bei Stephanus zusammen“, sagt Pfarrerin Dr. Ellen Ueberschär, Vorständin der Stephanus-Stiftung. „Wir sind dankbar, dass wir diesen Anspruch über solche konkreten Initiativen sinnstiftend mit Leben füllen können. Mit Hilfe unseres wunderbaren Schulförsters Joachim Lange können wir die fachliche und inhaltliche Begleitung des Projekts sicherstellen. Wir sind glücklich, dass wir so Impulse zur Bewahrung der Schöpfung und für eine nachhaltige Wiederherstellung der Natur geben können.“
Insgesamt fügt sich dieses Vorhaben in die pädagogische und soziale Arbeit der Stephanus-Stiftung in Templin ein. Die Schülerinnen und Schüler der inklusiven Waldhofschule lernen praktisch in einem grünen Klassenzimmer, wie Klima, Natur und die Einflüsse der Menschen einander bedingen. In die Naturpflege der Streuobstwiese sind später auch erwachsene Menschen mit Assistenzbedarf einbezogen.
Martin Jeutner