Pflegeausbildung mit neuen Vorzeichen

36 junge Menschen starten die „generalistische Pflegeausbildung“ in den diakonischen Stephanus-Einrichtungen

Am 1. Oktober 2020 beginnen 36 junge Frauen und Männer ihre Pflegeausbildung in den Wohn- und Pflegeeinrichtungen der Stephanus gGmbH. In Berlin sind es 17 und im Land Brandenburg 19.

Im Seniorenzentrum „Dr. Harnisch-Haus“ in Berlin Friedrichshain nehmen drei Auszubildende ihre Ausbildung auf. Damit werden in der diakonischen Einrichtung nun insgesamt acht junge Frauen und Männer ausgebildet.

„Mit der generalistischen Ausbildung werden endlich die Kranken- und die Altenpflege zusammengeführt“, sagt Bernhard Sprenger, Leiter des Dr. Harnisch-Hauses. „So können wir den zukünftigen demografischen Herausforderungen in unserer Gesellschaft besser begegnen.“ Ein großer Fortschritt sei auch die europaweite Anerkennung des Berufsabschlusses, so Sprenger. Das verbessere die Entwicklungsmöglichkeiten von zukünftigen Pflegefachleuten und unterstütze die Aufwertung des Berufsstandes.

Denn die neue „generalistische Pflegeausbildung“ nimmt jetzt den Menschen in seiner gesamten Lebensspanne in den Blick. Bisher gab es getrennte Ausbildungen in der Altenpflege, Gesundheits- und Krankenpflege sowie in der Gesundheits- und Kinderkrankenpflege. Die Absolventinnen und Absolventen der neuen Pflegeausbildung können künftig Menschen aller Altersstufen in allen Versorgungsbereichen professionell versorgen. Der neue Abschluss mit der Berufsbezeichnung Pflegefachfrau bzw. Pflegefachmann ist europaweit anerkannt und befähigt sie zum Einsatz in allen Versorgungsbereichen der Pflege. Insgesamt absolvieren derzeit 70 Frauen und Männer eine Pflegeausbildung in 16 Wohn- und Pflegeeinrichtungen der Stephanus gGmbH, einer Tochtergesellschaft der Stephanus-Stiftung.

„Wir blicken der neuen und zukunftsfähigen Pflegeausbildung positiv entgegen“, sagt Steffi Maron, Leiterin des Geschäftsbereichs Stephanus Wohnen und Pflege. „Sie berücksichtigt die komplexen Anforderungen an die Versorgungsstrukturen in der Langzeitpflege als auch in der Akutpflege. Das macht den Beruf deutlich moderner und attraktiver“. Persönlich freut sich Maron darüber, dass die Auszubildenden jetzt kein Schulgeld mehr für ihre Ausbildung bezahlen müssen. „Das war längst überfällig“, sagt sie.

Attraktiver wird die Pflegeausbildung auch durch die angehobene Vergütung. So gibt es jetzt im ersten Ausbildungsjahr ein Jahresgehalt von rund 14.900 Euro, im zweiten rund 16.900 Euro und im dritten Ausbildungsjahr rund 18.200 Euro. Das sind pro Jahr ca. 3.000 Euro mehr als früher.

In den Stephanus-Wohn- und Pflegeeinrichtungen wird die Erstausbildung (in der Regel drei Jahre) zur Pflegefachkraft angeboten aber auch die berufsbegleitende Ausbildung. Darüber hinaus sind die Stephanus-Einrichtungen auch als Orte für Berufspraktika und freiwillige Dienste sehr gefragt.

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