Region Berlin Mitte-Nord - Kunst verbindet

Ein ganz besonderer Besuch im Tinguely Museum: Das begehbare Kunstwerk „Grosse Méta-Maxi-Maxi-Utopia“ von Jean Tinguely, 1987

Seit vielen Jahren treffen sich Bewohnerinnen und Bewohner des Ambulant Betreuten Wohnens in Berlin-Pankow (ABB Pankow) zu einem Zeichenkurs. 2022 entstand daraus die Idee, einen inklusiven Kurs anzubieten, in dem Menschen mit und ohne Behinderung gemeinsam Kunst schaffen können. Dank einer Förderung der Aktion Mensch ist das Projekt „Kunst verbindet“ entstanden. Das Besondere daran: Der Kurs findet in Kooperation mit der Forschungsgruppe Kreativwerkstatt aus Basel statt. Sie arbeitet ebenfalls inklusiv und setzt sich mit den Themen der Inklusion und Teilhabe künstlerisch und wissenschaftlich auseinander.

Anfang Juni 2023 reisten einige Teilnehmer*innen des Berliner Kurses nach Basel, um die Kreativwerkstatt näher kennenzulernen und gemeinsam kreativ zu werden. Zwei von ihnen sind Evelyn Weikinn und Ingrid Heß, Bewohnerinnen des ABB Pankow. Hier beschreiben sie ihre Erlebnisse:

„Was hat dir am besten gefallen?“ – „Alles“  

„Am 3. Juni haben wir uns auf den weiten Weg nach Basel in der Schweiz gemacht. Nach einer siebenstündigen Zugfahrt kamen wir glücklich an und trafen uns am Rhein mit Erich, einem der Gründerpersonen der Forschungsgruppe Kreativwerkstatt. Er zeigte uns die Stadtmauer und berichtete uns Aktuelles aus der Arbeit der Forschungsgruppe.  

Am nächsten Tag zeigte sie – wer ist sie: die Forschungsgruppe? uns die Stadt. Besonders die Fahrt mit der Fähre über den Rhein hat uns gefallen. Nach einem kleinen Picknick im Park haben wir uns die aktuelle Ausstellung im Tinguely Museum angesehen.  

Am dritten Tag waren wir mit der Forschungsgruppe in einem Atelier und haben zusammen gemalt und die bisherigen Bilder und Texte besprochen. Gemeinsam überlegten wir auch, was uns an dem gemeinsamen Zeichnen und Malen besonders gefällt oder was uns schwerfällt.  

Es war sehr schön, gemeinsam kreativ sein zu können. Danach sind wir zur Kreativwerkstatt im Bürgerspital gefahren. Hier trifft sich die Forschungsgruppe Kreativwerkstatt einmal in der Woche und einige der Mitglieder arbeiten in den Werkstätten. Wir fanden es sehr interessant, die Arbeitsstellen der anderen kennen zu lernen. Einige der Künstler*innen haben uns ihre Arbeiten erklärt. Und wir haben neue Ideen sammeln können für die Zusammenarbeit zwischen der Forschungsgruppe Kreativwerkstatt und uns. Als nächstes wollen wir uns von bekannten Künstlern und Künstlerinnen mit einer Behinderung oder chronischen Krankheit inspirieren lassen, wie Frida Kahlo oder Vincent van Gogh. Die Forschungsgruppe will sich intensiver mit deren Biografien auseinandersetzen.  

Der Abschied am nächsten Tag war schwer, aber wir freuen uns auf die weitere Zusammenarbeit mit der Forschungsgruppe und die geplanten gemeinsamen Ausstellungen in Berlin und Basel.“  

Aktuell nehmen etwa zwölf Menschen regelmäßig an dem monatlich in einem Atelier im Prenzlauer Berg stattfindenden Zeichenkurs teil. Das Projekt ist weiterhin offen für neue Mitglieder egal welchen Alters oder Behinderung. Das Atelier liegt barrierearm im Erdgeschoss eines Hinterhofs. Für mehr Infos besuchen Sie unsere Webseite: www.stephanus.org/aktuelles/projekte/kunst-verbindet oder kontaktieren Sie die Künstlerische Leiterin des Projekte Clara Escalera: ClaraEscalera@gmx.de.  

Evelyn Weikinn, Ingrid Heß, Teilnehmerinnen des Kunstkurses und Bewohnerinnen des ABB Pankow  
und Franziska Dickmann, Projektkoordinatorin

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