Kerstin Schwandtke verantwortet die Arbeit im Stephanus-Treffpunkt und sagt zu diesem Projekt:
„Wir bieten Seniorinnen und Senioren Beratung an zu Leistungen und Hilfsangeboten, die ihnen zustehen, aber noch nicht angenommen wurden. Dazu besuchen wir die Interessierten auf Wunsch gern zu Hause.“
Zu konkreten Hilfsangeboten kann dann beraten und vermittelt werden.
Zunächst für drei Jahre sind insgesamt drei Stellen für diese Aufgaben vorgesehen. Aktuell sucht die Stephanus-Stiftung zwei weitere geeignete Menschen, die sich für diese Aufgabe gewinnen lassen. Willkommen sind ebenso Menschen, die sich ehrenamtlich in der Seniorenarbeit engagieren möchten.
Denn zusätzlich sind sowohl in der Begegnungsstätte Gesundbrunnenstraße als auch im Stephanus-Treffpunkt Informationsveranstaltungen sowie kreative Freizeit- und Bewegungsangebote vorgesehen.
„Wir möchten mit unseren Angeboten besonders Menschen ansprechen, die gerade im Übergang vom Beruf in die Rente sind“, erläutert Kerstin Schwandtke.
Wenn das gewohnte Arbeitsleben endet, beginnt bei vielen eine schwierige Zeit. Der Kontakt zu früheren Kollegen geht oft verloren und man muss sich im Alltag neu orientieren. Ein sozialer Verlust tritt ein, der zu Einsamkeit führen kann. Untersuchungen belegen, dass mit fortschreitendem Alter und Versehrtheit das Alleinsein zunimmt. Deshalb will das künftige Beratungsteam auch für Hochbetagte geeignete Angebote entwickeln, um sie zur Teilhabe am öffentlichen Leben zu motivieren. Zum Beispiel mit Gesprächsangeboten, Ausflügen oder kulturellen Aktionen.
Kerstin Schwandtke möchte sinnstiftende Angebote und Inhalte für den Alltag anbieten. „Auch ehrenamtlich können sich die Menschen nach dem beruflichen Ausstieg engagieren“, ergänzt die gelernte Fachwirtin im Gesundheits- und Sozialwesen. Dafür richtet sie eine Ehrenamtsbörse ein, die bei Bedarf auch noch berufliche Perspektiven geben kann. Zum Beispiel mit Minijobs oder Teilzeittätigkeiten.
Dabei wird es auch eine Zusammenarbeit mit der Wohnungsbaugesellschaft WoBaGe Bad Freienwalde geben, die mehr als 2.000 Wohnungen in der Kurstadt unterhält. Dabei geht es unter anderem auch um die Beratung zu seniorengerechtem Wohnraum.
Finanziert wird das Projekt aus dem Bundesprogramm des Europäischen Sozialfonds „Stärkung der Teilhabe Älterer - Wege aus der Einsamkeit und sozialen Isolation im Alter“, welches im Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend angesiedelt ist. „Deshalb sind alle Beratungsleistungen und Angebote für die Menschen kostenlos“, betont Schwandtke.
Sie hofft, dass die beiden ausgeschriebenen Stellen schnell besetzt werden und die eigentliche Beratungsarbeit dann endlich starten kann. Denn wegen Corona hat sich der Start des Projektes schon um einige Monate verzögert.
Dennoch ist Kerstin Schwandtke nicht untätig. Als in der Stadt bekannte und versierte Ansprechpartnerin beantwortet sie derzeit per Telefon zahlreiche Anfragen rund um soziale Leistungen. Einige Veranstaltungen sind auch bereits in Planung, sobald die Pandemie weitgehend überwunden sein wird.
Martin Jeutner
Pressesprecher
Stabsstelle Kommunikation