Zu einer ganz besonderen Ehre sind die Frauenbeauftragten der Stephanus-Werkstätten Ostprignitz-Ruppin gekommen. Marie-Luise Schnee, Susanne Barnebeck, Sandra Gaschler und Ramona Neumann sowie deren Unterstützerinnen Katrin Janz, Heike Lüdke und Petra Schmidt wurden im Dezember des vergangenen Jahres in die Staatskanzlei nach Potsdam eingeladen. Zusammen mit weiteren teilnehmenden Frauenbeauftragten aus anderen Werkstätten wurden sie von Brandenburgs Sozial- und Integrationsministerin Dr. Ursula Nonnemacher für ihre Tätigkeit geehrt.
Erst seit 2017 gibt es bundesweit Frauenbeauftragte in Wohn- und Arbeitseinrichtungen der Eingliederungshilfe. Dies ist gesetzlich durch das Bundesteilhabegesetz vorgegeben.
„Frauenbeauftragte leisten wichtige Arbeit in unseren Werkstätten. Sie setzen sich dafür ein, dass Frauen und Männer die gleichen Rechte haben und Familie und Arbeit gut zusammenpassen. Außerdem unterstützen sie bei der Aufklärung und Prävention von Gewalt gegen Frauen“, weiß Heike Lüdke, Sozialer Dienst der Betriebsstätte in Neuruppin und Integrationsbeauftragte für die Werkstätten in Ostprignitz-Ruppin. Sie koordiniert die Arbeit der Frauenbeauftragten und der Unterstützerinnen in Ostprignitz-Ruppin.
„Statistiken zeigen, dass gerade Frauen mit Behinderung vermehrt Opfer von Benachteiligungen, Diskriminierung, Gewalt und sexuellen Missbrauch werden. Mit den Frauenbeauftragten gibt es nun für Betroffene ein niedrigschwelliges Hilfsangebot“, so Lüdke. Die Frauenbeauftragten sind deshalb auch immer weibliche Beschäftigte, die auf vier Jahre von ihren Kolleginnen gewählt werden. Unterstützt werden sie von Mitarbeiterinnen der Werkstatt.
Damit die wichtige Arbeit gut gelingt, besuchen Frauenbeauftragte und Unterstützerinnen mehrtägige Schulungen, die vom Land Brandenburg finanziert werden. Während dieser Ausbildung lernen sie unter anderem, welche Rechte Frauen in den Einrichtungen haben, was Frauen mit Behinderung brauchen, wo es Hilfe und Unterstützung bei Gewalt gibt und wie sie andere Frauen gut beraten. „Die Schulungen in der letzten Amtszeit wurden vom Deutschen Orden durchgeführt. Neben dem inhaltlichen Input in leichter Sprache, Rollenspielen und Selbstverteidigung waren für uns auch der Austausch und das Netzwerken mit den Frauenbeauftragten anderer Einrichtungen besonders spannend“, erinnert sich Heike Lüdke.
In der Staatskanzlei kam es nun zu einem Wiedersehen mit den Akteurinnen anderer Träger und den Trainerinnen der Schulungen. Für die Frauenbeauftragten und deren Unterstützerinnen gab es im Brandenburgsaal der Staatskanzlei eine feierliche Urkundenübergabe. Damit gratulierte Ministerin Nonnemacher zur erfolgreichen Teilnahme an den Schulungen und dankte für die geleistete Arbeit. Sie ist froh, dass die Frauen damit ein starkes Zeichen gegen Benachteiligung und Gewalt setzen.