„Einen persönlichen Pflegetiger“ verspricht das innovative Versorgungskonzept One2One, das seit April von der Stephanus-Tochtergesellschaft Pflegetiger in zwei Pilotgebieten in Berlin getestet wird. Über die Vorteile für die Pflegekundinnen und -kunden sprach Unternehmenskommunikations-Referentin Daniela Schalhorn mit Pflegedienstleiter Robin Seegräf sowie der Pflegefachkraft Kathi Schröder.
Herr Seegräf, was genau bedeutet One2One?
One2One bedeutet übersetzt Eins zu Eins. Wir sprechen ja auch vom „persönlichen Pflegetiger“. Damit meinen wir: Unsere Kundinnen und Kunden haben bei uns eine feste Ansprechperson – nämlich eine erfahrene Pflegefachkraft. So bieten wir eine besonders persönliche und zuverlässige Begleitung im Alltag.
Und welche Strategie steckt dahinter?
Wir finden bei Kunden oft ein Selbstversorgungsdefizit vor. Das heißt: Die vielen Unterstützungsmöglichkeiten, die es ja für pflegebedürftige Menschen gibt, sind lange nicht ausgeschöpft. Viele Kunden wissen gar nicht, welche Leistungen ihnen zustehen. Und sie stehen oft alleine da und sind mit der Beantragung überfordert.
Der „persönliche Pflegetiger“ steht ihnen zur Seite. Er übernimmt nicht nur die Pflege, sondern zum Beispiel auch die Beratung und Organisation sämtlicher Anträge im Bereich der Pflege. Er ist also Ansprechpartner in allen medizinischen und pflegerischen Fragen. Kein anderer Pflegedienst bietet das in der Form an.
Wie finanziert sich dieser besondere Service?
Den Mehraufwand können wir leisten, weil wir zusätzliche, zur Verfügung stehende Budgets nutzen: also die zusätzlichen Betreuungsleistungen nach § 45b SGB XI, stundenweise Verhinderungspflege sowie Sachleistungsansprüche aus dem Pflegegrad. Unsere One2One-Kräfte sind dafür besonders geschult. Sie beraten ihre Kunden und rufen die Mittel dann nach Bedarf ab.
Frau Schröder, Sie sind mit ihrem Dienst-E-Bike in einem der beiden Pilotgebiete in Weißensee unterwegs. Was genau machen Sie denn anders als ein „normaler“ Pflegedienst?
Wir haben Zeit für den Kunden. Wir stehen in engem Kontakt und kümmern uns verbindlich darum, dass die Menschen gut versorgt sind. Ein „normaler“ Pflegedienst könnte – schon aus Zeitgründen – gar nicht so ganzheitlich mitdenken. Zum Beispiel besorgen wir Medikamente und Hilfsmittel und können Arzttermine organisieren und begleiten. Dabei nehmen wir eine ganz andere Rolle ein als sonst üblich: Wie ein Familienmitglied, aber mit Fachkompetenz rund um die Pflege. Das gibt Sicherheit und entlastet die Angehörigen.
Und welche Vorteile hat das Konzept für Sie als Mitarbeiterin?
Es ist ein ganz anderes Arbeiten. Viel selbstbestimmter und selbstorganisierter. Schön ist auch, dass ich per E-Bike unterwegs bin. Es macht außerdem Spaß, im eigenen Kiez zu arbeiten, denn so habe ich kurze Wege.
Wie erfolgreich ist die erste Phase mit dem neuen Konzept gelaufen, und wie geht es jetzt weiter, Herr Seegräf?
Wir sind gerade dabei, die erste Phase auszuwerten. Je nach Ergebnis entscheiden wir, wie wir das Konzept weiter umsetzen.
Vielen Dank für das Gespräch!
Daniela Schalhorn
Referentin Unternehmenskommunikation