Was bedeutet es, füreinander da zu sein?

Eintauchen in den Alltag der Wohn- und Pflegeeinrichtung St. Elisabeth-Stift. Das Ergebnis der Filmarbeit wird dann auch den Bewohner*innen vorgestellt.

Im St. Elisabeth-Stift (Berlin-Prenzlauer-Berg) entstand im März ein Kurzdokumentarfilm von Filmstudent*innen der Filmuniversität Babelsberg KONRAD WOLF. Drehbuch-Student Levin Sun hat dazu folgenden Bericht geschrieben:

Im Rahmen des Studiums an der Filmuniversität Babelsberg wollten wir mit einem Dokumentarfilm der Frage nachgehen: „Was bedeutet es füreinander da zu sein?“. Dazu durften wir uns in den Alltag des St. Elisabeth-Stifts hineinnehmen lassen.  

Über fünf Tage begleiteten wir dort eine Pflegerin und eine ganze Wohnetage. Wir erlebten den zwischenmenschlichen Austausch, die fürsorgliche Arbeit sowie den ruhigen Zusammenhalt. Mit den Bewohner*innen kamen wir in der Dreh- und Vorbereitungszeit oft ins Gespräch. So konnten wir erfahren, wie es ist, eine Konstante außerhalb der gewohnten Welt zu haben. Einen Ort der Sicherheit und der Menschlichkeit, an dem die Liebe, die man füreinander aufbringt, sich in wenigen Räumen auf verschiedenste Weisen entfalten kann.  

Wir und die Kamera wurden Zeuge von Konzert, Clown Besuch, Spielen und dem Alltag dazwischen. Auch bei familiärem Besuch war es möglich, weiterhin die Fliege an der Wand zu sein – irgendwo zwischen individueller Erfahrung und pars pro toto.  

Beobachtend und im Gespräch, nisteten wir uns als Team auf der „Blumengarten“ Etage ein. Mit einem Aufenthaltsraum und dem Wissen, wen man zwischen diesen Wänden immer wieder finden wird, blieb es bis zum letzten Tag spannend, sich abends vor den Bildschirm zu setzen und die Bilder des Tages anzuschauen.  

Ob die Schablone unserer ursprünglichen Thematik überhaupt noch Platz findet, sei dahingestellt. In der Welt des Wohnbereichs war es unser Ziel, zu beobachten und zuzuhören. Da zu sein. Wie und ob sich unser Bild von Humanität und Pflege in den fünf Tagen möglicherweise geändert hat, werden wir wahrscheinlich erst in der Zukunft spüren.  

Bis es so weit ist, freuen wir uns darauf, unsere Zeit im Schnittprozess wieder zu erleben und auszuwerten. Was wir zu diesem Zeitpunkt wissen können ist, dass wir dankbar sind für die Möglichkeit dabei gewesen zu sein.

 

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