Flucht bedeutet, alles zurückzulassen: die Heimat, das Zuhause, oft die Familie und nicht selten auch ein Stück der eigenen Identität. Für viele Menschen, die in den letzten Jahren nach Deutschland kamen, war dies der schmerzhafte Preis für die Hoffnung auf Sicherheit und eine neue Zukunft. In unserer Gemeinschaftsunterkunft in Berlin Marzahn haben wir mit mehreren Bewohner*innen gesprochen, die ihre Flucht vor dem syrischen Diktator, ihr Ankommen und ihren Neuanfang in Deutschland mit uns geteilt haben. Die Interviews bieten einen bewegenden Einblick in die Lebensgeschichten von Mahmud Ahmed und Aska Kiyan.
Die syrische Schreckensherrschaft hat über eine halbe Million Menschen das Leben gekostet, während 14 Millionen Menschen geflohen sind, die meisten in die Nachbarländer. In Deutschland lebten Ende Oktober 2024 974.136 Menschen mit syrischer Herkunft.
Seit dem Sturz des Regimes von Baschar al-Assad am 8. Dezember 2024 ist eine oft aufgeheizte Debatte entbrannt, ob ins Ausland geflüchtete Syrerinnen und Syrer jetzt in ihre Heimat zurückkehren sollen. Unter den Betroffenen gehen die Meinungen darüber auseinander. Das zeigen die Interviews. Für uns als Stephanus gGmbH ist wichtig, die Menschen zu begleiten – mit Beratung, Begegnung und Unterstützung, auch, um traumatische Erlebnisse zu verarbeiten und ein eigenständiges Leben aufzubauen. Es zeigt sich auch, wie wichtig ein unterstützendes Umfeld und die Zusammenarbeit mit Engagierten und Nachbarn sind.
Fühlen Sie sich eingeladen, hinzuhören, zu verstehen und die Geschichten hinter den Namen und Gesichtern kennenzulernen.
Gefangener im Foltergefängnis: Mahmud Ahmeds Flucht und Neuanfang
Mahmud Ahmed* (48)
Warum sind Sie aus Syrien geflohen?
Ich wurde 2015 von Assads Polizisten verhaftet. Sie warfen mir vor, dass ich mit der Freien Syrischen Armee gegen Assad gekämpft hatte. Sie steckten mich in einen Folterknast. Sie traten mir mit Stiefeln gegen den Kopf und schlugen mir mit Eisenstangen die Zähne aus. Ich habe heute keinen einzigen Zahn mehr im Mund. Sie übergossen mich mit Wasser und hielten Stromkabel an meine Beine. Ich habe davon diese Narben. (Mahmud Ahmed zeigt Narben an beiden Unterschenkeln).
Von den Elektroschocks habe ich schwere Nervenschäden. Die Folterknechte brachen mir auch das linke Bein. Es wuchs im Knast falsch wieder zusammen. Ich habe seitdem Schmerzen, humpele und kann nicht mehr länger als fünf Minuten stehen. Ich werde deshalb nie wieder in meinen Beruf als KFZ-Mechaniker arbeiten können. Ich wurde gefoltert, bis ich gestanden habe, dass ich gegen Assad gekämpft habe, obwohl das nicht stimmte. Als die Gefängniswärter nach vier Monaten dachten, dass ich tot sei, haben sie mich einfach vor das Gefängnis geworfen. Ich wog nur noch 40 Kilo, meine eigene Mutter hat mich nicht mehr erkannt. Aber ich war nicht tot. Als ich wieder halbwegs zu Kräften gekommen war, floh ich 2016 nach Deutschland. Es war so schlimm, dass ich meine Frau und meine beiden Söhne zurücklassen musste, aber wir hatten nicht genug Geld, um gemeinsam zu fliehen und solche Angst, dass die Assad-Leute mich wieder verhaften und zu Tode foltern würden. Meine Familie konnte fast fünf Jahre später im Rahmen der Familienzusammenführung endlich auch nach Deutschland kommen.
Was bedeutet Ihnen der Sturz Assads?
Der Tag, an dem Assad gestürzt wurde, war der schönste Tag meines Lebens. Als ich im Fernsehen sah, wie seine Foltergefängnisse befreit wurden, musste ich weinen. Vor Freude, aber auch, weil all die schrecklichen Erinnerungen wieder hochkamen. Ich habe im Gefängnis so viele Leute sterben sehen! Ich habe seitdem schwere Depressionen und schlimme Alpträume und muss Medikamente nehmen, um schlafen zu können. Aber seitdem Assad nicht mehr an der Macht ist, werden wir ständig gefragt, wann wir zurück nach Syrien gehen. Viele Deutsche denken, dass in meiner Heimat jetzt Frieden herrscht. Aber an vielen Orten wird noch gekämpft. Und wir wissen nicht, wie die Situation sich entwickelt. Außerdem ist fast alles ist zerstört. Auch unser Haus.
Wie sollte Deutschland jetzt Syrien unterstützen?
In Syrien sind Millionen Menschen vor den Kämpfen in andere Landesteile geflohen. Viele von ihnen leben in Zelten oder zerstörten Häusern. Deutschland sollte jetzt beim Wiederaufbau des Landes helfen, damit diese Menschen wieder in ihren Städten und Dörfern leben können. Erst dann können die meisten ins Ausland geflohenen Syrer in ihre Heimat zurückkehren. Bauingenieure, Ärzte, Lehrer und alle anderen, die helfen können, mein Land wiederaufzubauen, können natürlich auch schon jetzt freiwillig zurückkehren, aber sie sollten nicht dazu gezwungen werden.
Möchten Sie nach Syrien zurückkehren?
Ich würde trotz allem gerne nach Syrien zurückkehren. Schließlich sind die meisten Mitglieder meiner Familie dort, auch wenn einige im Krieg getötet wurden. Syrien ist meine Heimat, meine Kultur, meine Sprache. Weil ich mich seit der Folter im Gefängnis nur noch schlecht konzentrieren kann, habe ich bislang leider kaum Deutsch gelernt und keine Arbeit gefunden. Aber meine Frau und meine beiden Söhne wollen jetzt nicht zurück nach Syrien. Meine Kinder gehen in Berlin zur Schule, wollen hier anschließend eine Ausbildung machen. Meine Frau möchte nicht zurück, weil die israelische Armee nach dem Sturz Assads auf die syrischen Golanhöhen einmarschiert ist. Die israelische Armee schert sich nicht um internationales Recht. Unser Haus stand auf den Golanhöhen. Vielleicht werden die Israelis auch unser Dorf besetzen.
Was sollte bei der Integration von Geflüchteten in Deutschland verbessert werden?
Zunächst einmal möchte ich sagen, dass ich Deutschland unglaublich dankbar bin, dass das Land mich und meine Familie aufgenommen hat und uns so höchstwahrscheinlich das Leben gerettet hat. Ich will mich auch bei den Mitarbeitenden der Stephanus-Stiftung bedanken. Sie sind alle sehr nett, hören uns immer zu und unterstützen uns bei allen Problemen. Aber es wäre besser, wenn Geflüchtete in Deutschland früher arbeiten dürften. Gerade für Erwachsene wie mich, ist es schwer, erst wieder zur Schule zu gehen. Ich glaube, ich hätte besser Deutsch gelernt, wenn ich Kollegen gefunden hätte, mit denen ich bei der Arbeit Deutsch hätte sprechen können.
*Name geändert
Flucht vor dem Krieg: Aska Kiyan über ihre Familie und die Ängste der Zukunft
Aska Kiyan (30)*
Warum sind Sie aus Syrien geflohen?
Meine Tochter war zwei Jahre alt, als wir aus Nord-Syrien flohen. Dort, wo ich lebte, haben die Kurden gegen die Terroristen des Islamischen Staates gekämpft. Meine Tochter war damals sehr krank. In Syrien konnte ihr während des Krieges niemand helfen. Ich komme aus Kobanê. Aus der Stadt kam auch Aylan, der dreijährige Junge, der 2015 auf der Flucht ertrank und an einem Strand in der Türkei angespült wurde. Das Bild des toten Jungen ging um die Welt.
Auch ich hatte es im Kopf, als ich schwanger und mit meiner zweijährigen Tochter auf dem Arm in ein überfülltes Schleuserboot stieg. Ich hatte solche Angst. Aber wir hatten keine andere Wahl. Wären wir in Syrien geblieben, wäre meine Tochter an ihren Krankheiten gestorben.
Was bedeutet Ihnen der Sturz Assads?
Assad war ein schrecklicher Tyrann. Natürlich habe ich mich über seinen Sturz gefreut. Aber ich bin nicht nur glücklich. In meiner Heimat wird in vielen Landesteilen immer noch gekämpft. Außerdem habe ich Angst, dass jetzt die Verbrecher des Islamischen Staates wieder stärker werden könnten.
Wie sollte Deutschland jetzt Syrien unterstützen?
Deutschland sollte auf keinen Fall auf die Ankündigungen des neuen Machthabers, des Islamisten Al-Dschaulani, reinfallen. Er sagt zwar, dass er für alle Syrerinnen und Syrer ein friedliches und freies Syrien schaffen wird. Aber ich glaube davon kein Wort! Ich glaube, dass die Situation für die Kurden, die unter großen Opfern gegen den Islamischen Staat gekämpft haben, jetzt noch viel schlimmer wird. Ich glaube auch, dass es in Syrien keine Freiheit für Frauen geben wird.
Möchten Sie nach Syrien zurückkehren?
Nein, auf keinen Fall. Meine achtjährige Tochter und mein dreijähriger Sohn sind schwerbehindert. Sie haben Epilepsie und können weder sprechen noch laufen. Sie sind auf medizinische Versorgung angewiesen, die es in Syrien nicht gibt. Und ich bin alleinerziehend.
Was sollte bei der Integration von Geflüchteten in Deutschland verbessert werden?
Ich bin Deutschland sehr dankbar, für alles, was das Land für mich und meine Kinder getan hat. Sie gehen hier in den Kindergarten und bekommen die medizinische Versorgung, die sie brauchen. Auch ich habe hier einen Sprachkurs machen können. Leider habe ich nicht allzu viel gelernt, weil ich mich fast ununterbrochen um meine Kinder kümmern muss. Vielleicht liegt es auch ein bisschen daran, dass ich – wie viele Flüchtlinge – ständig Angst habe, dass wir abgeschoben werden könnten, obwohl wir in Syrien nichts mehr haben und dort immer noch gekämpft und getötet wird. Kann Deutschland uns diese Angst nicht irgendwie nehmen, damit wir besser lernen und uns besser integrieren können?
*Name geändert
Die Sehnsucht nach der Heimat: Basima Khlaed und der Traum von der Rückkehr
Basima Khlaed (40)
Warum sind Sie aus Syrien geflohen?
Ich komme aus einem kleinen Dorf im Osten Syriens. Mein Mann und ich waren dort Bauern. Seit Ausbruch des Krieges war unsere Gegend zwischen den Assad-Truppen, der Freien Syrischen Armee und dem Islamischen Staat umkämpft. Ganz zu Beginn des Krieges flohen wir in die Türkei, kehrten aber bald zurück, weil wir unseren Hof, unseren einzigen Besitz, nicht aufgeben wollten.
Aber 2017 wurde das Haus unserer Nachbarn von einer Rakete Assads getroffen, unsere Nachbarn und die meisten unserer Tiere wurden getötet. Die Rakete hätte genauso gut unser Haus treffen können. Wir flohen mit unseren beiden ältesten Töchtern. Ich war damals mit unserem Sohn schwanger. Wir saßen am 25. Dezember 2017 nachts mit 65 Menschen in einem völlig überfüllten Schleuserboot nach Griechenland. Es gab nur sieben Schwimmwesten. Die Wellen schlugen ins Boot. Wir wurden nass. In Griechenland kam ich mit einer Lungenentzündung ins Krankenhaus. Wir hausten über drei Jahre im überfüllten Flüchtlingslager Moria. Dort kamen meine beiden jüngsten Kinder zur Welt. Seit vier Jahren leben wir in Berlin.
Was bedeutet Ihnen der Sturz Assads?
Ich habe im Krieg – für den nur Assad die Verantwortung trägt – Onkel, Tanten, Cousins, Cousinen, Neffen, Schwager, Schwägerinnen und Freunde verloren. Assad hat in seinen Gefängnissen sogar unschuldige Kinder zu Tode gequält. Er ist ein Monster! Ich hasse ihn! Natürlich habe ich sein Ende gefeiert. Wir haben mit unseren Kindern gesungen, getanzt und Süßigkeiten verteilt.
Wie sollte Deutschland jetzt Syrien unterstützen?
Deutschland sollte die neue Regierung in Syrien so gut wie möglich unterstützen. Ich bin sicher, dass Al-Dschaulani, der Befreier Syriens, sich an sein Versprechen halten wird und ein freies und sicheres Land für alle Syrerinnen und Syrer schaffen wird. Meine Verwandten in Syrien sagen mir, dass man dort jetzt endlich ohne Angst seine Meinung sagen darf. Seit Assads Sturz haben die Wände keine Ohren mehr. Im Internet habe ich gesehen, dass die deutsche Außenministerin schon bei Al-Dschaulani war. Das finde ich gut. Ich hoffe, sie hat Hilfe versprochen. Syrien ist nach über zwölf Jahren Krieg zerstört und arm. Damit die Flüchtlinge zurückkehren können, braucht mein Land Unterstützung beim Wiederaufbau.
Möchten Sie nach Syrien zurückkehren?
Ja! Auch wenn unser Haus komplett zerstört und all unsere Tiere tot sind, möchten wir so schnell wie möglich zurück in unsere Heimat. Wir sind Bauern, keine Stadtmenschen! Wir haben uns nie daran gewöhnt in Berlin in einer Wohnung in einem Hochhaus zu wohnen. Ich vermisse es so sehr, im Sommer auf dem Dach unter dem Sternenhimmel zu schlafen und mit allen Verwandten zusammen zu arbeiten, zu essen und zu feiern. Mein Mann leidet sogar unter Depressionen, weil er sein altes Leben als Bauer so vermisst. Wir wollen alles wiederaufbauen. Aber wir müssen warten, bis es in unserem Dorf wieder eine Schule gibt. Unsere Kinder gehen in Berlin in den Kindergarten und die Schule. Sie sprechen fließend Deutsch, haben aber nie gelernt Arabisch zu lesen und zu schreiben.
Was sollte bei der Integration von Geflüchteten in Deutschland verbessert werden?
Auch wenn meine Kinder in der Schule immer mal wieder ausländerfeindliche Sprüche zu hören bekommen, behandeln die meisten Menschen uns hier sehr gut. Meine Kinder sind über Kita und Schule gut integriert. Für uns Eltern ist es schwieriger. Mein Mann würde gerne als Fahrradmechaniker arbeiten, aber das ist schwer, weil es ihm schwerfällt, Deutsch zu lernen. Er ist Bauer und nur sechs Jahre zur Schule gegangen. Auch wenn ich Deutschland sehr dankbar bin, habe ich eine Bitte: Nach dem Sturz Assads sollte es uns Syrern erlaubt werden, nach zwölf Jahren Krieg einmal in unsere Heimat zu reisen, ohne dass wir dadurch in Deutschland unsere Aufenthaltsgenehmigung verlieren. Ich glaube, dass viele Syrer freiwillig in ihre Heimat zurückkehren würden, wenn sie sich vor Ort selbst überzeugen könnten, dass es wieder möglich ist, dort zu leben.
*Name geändert
Ein neuer Anfang in Deutschland: Ayman Hussein über Flucht, Hoffnung und Dankbarkeit
Ayman Hussein * (21)
Warum sind Sie aus Syrien geflohen?
Ich habe mit anderen Kindern auf der Straße gespielt, als unser Dorf von den Assad-Truppen angegriffen wurde. Ein von einer Granate weggeschleuderter Stein traf mich am linken Auge. Ich wurde drei Mal operiert, aber es hat nichts gebracht. Ich bin auf dem linken Auge blind. Außerdem habe ich seitdem ständig Kopfschmerzen. Während des Krieges lebten meine Mutter, mein kleiner Bruder und ich in ständiger Todesangst. Mein Vater ist in einem von Assads berüchtigten Folterknästen fast zu Tode gefoltert worden. Um nicht noch einmal verhaftet zu werden, floh er in einem kleinen und überladenen Schleuserboot von der Türkei nach Griechenland und gelangte schließlich nach Berlin. Meine Mutter, mein Bruder und ich konnten Jahre später im Rahmen der Familienzusammenführung nachkommen.
Was bedeutet Ihnen der Sturz Assads?
Ich bin wegen Assad auf einem Auge blind. Mein Vater ist in einem seiner Gefängnisse fast zu Tode gefoltert worden. Ich habe im Krieg Familienangehörige und Freunde verloren. Ich musste meine Heimat verlassen. Natürlich habe ich das Ende des Diktators gefeiert. Ich weiß nicht, was nach Assad kommen wird, aber ich bin mir sicher: Es kann nur besser werden.
Wie sollte Deutschland jetzt Syrien unterstützen?
Deutschland sollte zum jetzigen Zeitpunkt keine Syrer abschieben. Wir wissen nicht, wie die Situation sich in meiner Heimat entwickeln wird. In manchen Landesteilen wird noch gekämpft und vielleicht kehrt der Krieg bald auch wieder in andere Regionen zurück. Meine Verwandten in Syrien berichten uns, dass die Lebensmittelpreise seit dem Sturz Assads explodiert sind, es aber kaum Möglichkeiten gibt, Geld zu verdienen. Der Wiederaufbau hat bislang nicht begonnen. Ich und viele andere Ausländer, die ich in Deutschland kenne, haben Angst, dass die AfD Syrer in ein immer noch gefährliches Syrien abschieben könnte.
Möchten Sie nach Syrien zurückkehren?
Nein. Zumindest nicht bald. In Syrien ist wegen des Krieges ständig die Schule ausgefallen. Darum hole ich in Berlin gerade erst die Mittlere Reife nach. Ich gehe gerne zur Schule und spreche mittlerweile gut Deutsch. Ich habe hier viele Freunde gefunden. Ich habe schon vier Praktika bei Ärzten gemacht. Nach der Schule möchte ich eine Ausbildung zum Arzthelfer machen. Ich helfe gerne anderen Menschen und möchte im Team arbeiten. Außerdem möchte ich Deutschland gerne etwas zurückgeben, für das, was das Land für uns getan hat. Ich weiß, dass hier Arzthelfer dringend gebraucht werden. Ich möchte mich so bald wie möglich um die deutsche Staatsbürgerschaft bewerben. Ich fühle mich hier wohl und zuhause und vor allem sicher. Ich kann mir gut vorstellen, hier eines Tages mit einer deutschen Frau meine eigene Familie zu gründen.
Was sollte bei der Integration von Geflüchteten in Deutschland verbessert werden?
Ich selbst habe in Deutschland keine Erfahrungen mit Ausländerfeindlichkeit und Rassismus gemacht, auch wenn es nervt, dass ich seit Assads Sturz ständig gefragt werde, wann ich zurückkehren möchte. Ich bin froh, dass ich – auch mit Hilfe der tollen Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeiter der Stephanus-Stiftung – mit meiner Familie in einer guten Wohnung untergekommen bin und hier zur Schule gehen kann. Ich finde, die Integration von Kindern und Jugendlichen läuft sehr gut. Aber Erwachsenen sollte man erlauben, schneller eine Arbeit aufzunehmen, damit sie etwas Sinnvolles tun können, so Leute kennenlernen und nicht von Unterstützung leben müssen. Die allermeisten Flüchtlinge wollen selbst für sich sorgen.
*Name geändert