15.04.2025 - Friedenskirche

75 Jahre Weißenseer Friedenssynode der EKD

Einladung zum Gottesdienst mit Renke Brahms

Die große bronzene Skulptur des Berliner Kunstschmieds Achim Kühn steht als Glockenstuhl auf dem Stiftungsgelände in Berlin-Weißensee. Hinter der Glockenstuhl ist die Friedenskirche aus roten Backsteinen zu segen. Rechts an der Seite ist das Porträt vom Renke Brahms und kurzer Text zu der Veranstaltung© Archiv Stephanus-Stiftung

Am 27. April findet um 10 Uhr in der Friedenskirche auf dem Gelände der Stephanus-Stiftung in Berlin-Weißensee ein Gottesdienst anlässlich des Jubiläums der Weißenseer Friedenssynode von 1950 statt. Renke Brahms, ehemaliger Friedensbeauftragter des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) und früherer Leitender Geistlicher der Bremischen Evangelischen Kirche, wird den Gottesdienst gestalten und die Predigt halten. Im Anschluss gibt es – nach einer kurzen Einführung zur Geschichte mit Dr. Ellen Ueberschär – Gelegenheit zum Gespräch.

Vom 23. bis 27. April 1950 tagte die Generalsynode der EKD in der Friedenskirche auf dem Stiftungsgelände in Berlin-Weißensee. Sie stand unter dem Thema „Was kann die Kirche für den Frieden tun?“. Im Vorfeld gab es immer mehr antisemitische Übergriffe und Straftaten. Aufgrund dessen verabschiedete die Synode einen Text, in dem sich die evangelische Kirche erstmalig zur Mitschuld an dem Holocaust bekannte.  

Renke Brahms betont die aktuelle Bedeutung dieses Bekenntnisses: „Die Synode der EKD 1950 stand unter dem Thema: ‚Was kann die Kirche für den Frieden tun?‘ Das ist heute höchst aktuell angesichts der Kriege und Konflikte. Die beziehen sich nicht nur auf die im Vordergrund stehenden Kriege in der Ukraine, im Nahen Osten oder die fast vergessenen im Sudan und anderswo. Bei Konflikten ist auch an die innengesellschaftlichen Spannungen zu denken und dazu gehört auch der wachsende Antisemitismus. In diesem Zusammenhang ist die Synode von 1950 mit ihrem Beschluss ‚Wort zur Judenfrage oder Wort zur Schuld an Israel‘ ein wichtiger Meilenstein.“  

Über Renke Brahms: 1956 in Bremen geboren, arbeitete Renke Brahms nach seinem Theologiestudium in Münster von 1985 bis 2000 als Gemeindepastor in Bremen-Osterholz. In den nächsten sieben Jahren widmete er sich als Pastor der Religionspädagogik im Landesverband Evangelischer Tageseinrichtungen für Kinder der Bremischen Evangelischen Kirche. Später stand Brahms von 2007 bis 2019 als leitender Geistlicher an der Spitze der Bremischen Evangelischen Kirche. Nach seiner Amtszeit in Bremen wechselte er als theologischer Direktor zur Evangelischen Wittenbergstiftung, die als Repräsentanz der EKD in Wittenberg fungiert. 2008 berief der Rat Brahms zum ersten Friedensbeauftragten der EKD.